Bläschen auf der Brustwarze
Vielleicht ist dir aufgefallen, dass du nach dem Stillen ein oder mehrere weiße kleine Pünktchen/Bläschen
auf der Brustwarze hast. Da gibt es verschiede Möglichkeiten, warum diese entstanden sind und wie man sie wieder weg
bekommt.
Weiße Bläschen nach dem Stillen und keine Schmerzen
Diese Blasen entstehen, wenn dein Baby ein zu großes Vakuum aufbaut. Dies passiert oft nur in den
ersten Stilltagen. Grund hierfür kann der noch zu langsam einsetzenden Milchspendereflex sein und/oder
dein Baby hat nicht genug Brustgewebe im Mund. Dadurch trinkt es nicht so effektiv und erhöht den
Druck, um an mehr Milch zu kommen.
Wenn du Nikotin, Alkohol zu dir nimmst oder momentan viel Stress hast, dann kann es auch zu einem
verzögerten Milchspendereflex kommen.
Weiße Bläschen mit stechenden Schmerzen beim Stillen
Es kann vorkommen, dass ein Milchgang mit einem dünnen Häutchen überwachsen ist und dadurch der
Ausgang versperrt oder verengt wird. Die Milch kann dann nicht abfließen und ein Milchstau entsteht.
Nach dem Stillen ist das nun mit milchgefüllte weiße Bläschen gut erkennbar.
Damit das Problem, beseitigt wird ist es wichtig, die Haut zu lösen. Dies geschieht oft von ganz allein,
indem dein Baby gut an dieser Seite trinkt, gerne mit dem Kinn in der Nähe des Bläschens. Bitte lege
dazu immer dein Baby zuerst an dieser Brust an, damit es mit viel Motivation das Bläschen automatisch
mit dem Saugen öffnet.
Zusätzlich kannst du deinem Baby die Arbeit etwas erleichtern, indem du vor dem Stillen eine feuchte, warme Kompresse auf die Brustwarze legst. Diese weicht die Haut etwas auf. Mit einem Frottee-Handtuch kannst du durch vorsichtiges Rubbeln versuchen, das Bläschen zu lösen.
Sollte all dies nicht helfen, dann wende dich bitte an eine Fachperson. Diese wird das Häutchen vorsichtig
mit einer sterilen Kanüle anheben.
Wenn du das zu Hause allein machen musst, dann beachte bitte, das die Gefahr einer Verletzung oder
Infektion besonders hoch ist. Reinige deine Hände und Brustwarze mit Ph-Neutraler Seife gründlich und
desinfiziere/sterilisiere die Nadel mit 70% Alkohol oder mit kochendem Wasser.
Bitte lasse dir eine antibiotische Salbe verschreiben.
Anschließend muss dein Baby möglichst schnell an dieser Brust trinken. Es kann mehrere Stillmahlzeiten
dauern, bis der verstopfte Milchgang vollständig frei ist.
Weiß-Gelbes Bläschen ohne Schmerzen
Dieses Bläschen ist vermutlich eine verstopfte Talgdrüse und darf einfach in Ruhe gelassen werden.
Weiß-Gelbes Bläschen mit Schmerzen
Diese Bläschen zeigt an, dass dein Milchgang durch einen Fetttropfen verstopft ist. Um dieses zu lösen
legen 20 min ein Ölläppchen auf die Brustwarze und anschließend auch noch einen feuchtwarmen Lappen
für weitere 20 min. Dein Baby sollte nun mit dem Kinn zum Bläschen zeigen, zusätzlich solltest du die
Schwerkraft nutzen und z.B. im Vierfüßlerstand stillen. Reibe deine Brustwarze anschließend mit
Calendula-Öl ein.
Dieses Stillmangement muss vermutlich mehrmals wiederholt werden.
Wenn ein verstopfter Milchgang oft auftritt:
Gerade, wenn der verstopfte Milchgang durch den Fetttropf entsteht könnte es nötig sein, an deiner Ernährung etwas zu ändern. Diese kann sich auf den Fettgehalt und Emulsionfähigkeit deiner Milch auswirken:
– vermindere die Aufnahme von tierischen Fetten v.a. durch Milchprodukte wie Schokolade etc.
– reduziere den Genuss von Erdnüssen, Koffein und Zucker
– ein ausgeglichener Salzhaushalten (vermutlich mehr Salz essen, es sei denn du nimmst sehr viel Salz zu
dir, dann dieses reduzieren)
– Trage lieber einen Push-Up-BH, statt einen normalen BHs, um den Druck auf die Brustwarzen zu
veringern.
– Trage Brust-Donuts
Nehme Lecithin (Lezithin) zu dir:
– entweder täglich ein Eßlöffel
– oder 1-2 1200mg Kapsel 3-4 mal am Tag
– massiere deine Brustwarze mit flüssigen Lecithin nach dem Stillen ein (dies wirkt emulgierend)
Fazit:
Solltest du etwas an deiner Brustwarze entdecken, was vorher nicht da war, oder was dir Schmerzen bereitet, frage deine Hebamme oder eine Stillberaterin. Sie kann dir Helfen, damit das Stillen wieder ungestört weiter geführt werden kann.