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Warum nicht zu Hause? Ein Interview.

Ich habe mich schon über alle möglichen Geburtsorte informiert: Krankenhaus, Geburtshaus, Hausgeburt… Kann ich denn auch mein erstes Kind zu Hause bekommen?

Selbstverständlich. Wenn du gesund bist, deine Schwangerschaft ohne Komplikationen verlaufen ist und dein Baby zur Geburt mit dem Kopf unten liegt, kannst du dir den Geburtsort deines Babys frei aussuchen. Geburten die zu Hause stattfinden verlaufen ähnlich gut, wie Geburten im Krankenhaus, mit der einzigen Ausnahme, dass im Krankenhaus die Wahrscheinlichkeit unnötiger und teilweise gefährlicher Eingriffe in den Geburtsverlauf größer ist.

Ich habe schon ein Kind geboren, was machen wir mit den Geschwisterkindern bei einer Hausgeburt?

Ganz nach deinem Gefühl ist es möglich, dass die Kinder bei der Geburt anwesend sind. Trotzdem ist es ratsam, dass die Betreuung auch im Falle einer Verlegung in eine Klinik gewährleitet ist. Tatsächlich beginnen Geburten häufig nachts, wenn die Geschwisterkinder schlafen. Kinder können meistens und je nach Alter sehr gut für sich sorgen und ziehen sich, wenn es ihnen zu viel wird, aus dem Geburtsgeschehen zurück. Es ist in jedem Fall ratsam neben deinem Partner* eine weitere Person zur Aufsicht der Geschwisterkinder anzufragen.

Ich wohne in einer hellhörigen Altbauwohnung. Was ist, wenn die Nachbarn etwas mitbekommen? Das wäre mir sehr unangenehm.

Hausgeburten verlaufen oft ruhiger als Geburten im Kreißsaal. In den meisten Fällen ahnt niemand der anliegenden Nachbarn, dass gerade ein Kind geboren wird. Während der Geburt reicht oft schon ein Schild an der Haustür: „Hier wird gerade ein Kind geboren. Die Hebamme ist schon da.“ Freundlicherweise kann nach der Geburt eine „Begrüßungsanzeige“ ins Treppenhaus gehängt werden. Eine Geburt ist ein natürlicher Vorgang, so wie Liebe machen 

Ja, aber ist eine Geburt nicht eine Riesenschweinerei? Ich möchte nicht, dass mein Mann hinterher die Sauerei aufwischen muss.

Besonders wertvolle Sofas können mit einer Malerfolie geschützt werden. Solltest du einen Geburtspool mieten und im Wasser gebären, beschränkt sich das Geburtsgeschehen auf ca. einen Quadratmeter und ist schnell aufgeräumt. Von der Menge her etwas wird ein Blutverlust von etwas mehr als einem Trinkglas erwartet. Zudem wird der Materialverbrauch zu Hause gering gehalten, sodass am Ende ein Müllbeutel und ein Wäschekorb zu entsorgen sind.

Muss ich die Geburt dann selber bezahlen?

Die freie Wahl des Geburtsorts ist ein Menschenrecht. Eine Geburt wird von allen gesetzlichen Krankenkassen gezahlt, egal wo sie stattfindet. Wenn du privat versichert bist, informiere dich am besten über den Umfang der Kostenübernahme. Es kommt lediglich die Rufbereitschaftspauschale für die Hebamme(n) auf dich zu. Hiervon wird von den meisten Krankenkassen ein Teil zurückerstattet.

Muss ich eine geplante Hausgeburt meiner Krankenkasse oder meiner Frauenärztin* mitteilen oder um Erlaubnis fragen?

Nein.

Ich höre immer nur Horrorgeschichten über Geburten. Ist eine Geburt zu Hause sicher?

Hebammen sind gut ausgebildete Fachfrauen für die natürliche Geburt und für jede Eventualität gewappnet. Es gibt eine gut fundierte Datenlage aus Deutschland und international, die die Sicherheit einer außerklinischen Geburt für Mutter und Kind anhand medizinischer und psychsozialer Faktoren bezeugen. In einem klinischen Umfeld ist die Wahrscheinlichkeit unnötiger medizinischer Eingriffe größer. Dahingehend ist die Bedeutung von Sicherheit unterschiedlich auslegbar.
Die meisten Menschen kennen Geburten nur aus Filmen, in denen eine schweißüberströmte, panisch schreiende Frau angefeuert wird zu pressen. Dies entspricht nicht der Realität. Leider erhalten sich in unserer Gesellschaft hauptsächlich aufregende Geschichten rund um die Geburt, sodass die Wahrnehmung verzerrt wird. Frauen, die eine selbstbestimmte, friedvolle Geburt erlebt haben, gehen meistens nicht damit hausieren.

Muss ich nach der Geburt des Kindes trotzdem nochmal in die Klinik, z.B. zum Nähen?

Eine Hebamme wird zur Naht von einfachen Geburtsverletzungen ausgebildet und kann diese zu Hause versorgen. Komplizierte oder höhergradige Geburtsverletzungen sind bei Hausgeburten extrem selten (2015: 0,9%). Hierfür würde zur Nahtversorgung in ein Krankenhaus verlegt werden. In den meisten Fällen kannst du dich aber mit deinem Neugeborenen in dein Bett kuscheln und gemeinsam im Wochenbett ankommen.

 

Fazit

Danke an meine Kollegin Dimitra Koutoumanos (Hebamme, B.Sc.) für diesen Beitrag!

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